Verbesserung und Ergänzung der rechtsrheinischen Stadtbahnanbindung

Antrag der FDP-Fraktion

10.09.2020 Beschlüsse der Ratsgremien FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Beschluss:

Die Verwaltung wird beauftragt, für die Klärung des Betriebskonzeptes der Stadtbahnverbindung von der Deutz-Mülheimer Straße nach Stammheim/Flittard und weiterführend nach Porz oder Hürth eine Machbarkeitsstudie zu beauftragen. Neben der baulichen Machbarkeit soll dabei ggf. auch das Nachfragepotenzial der verschieden Varianten untersucht werden.

Zur Vermeidung von Verzögerungen bei den Planungen für die Stadtbahnanbindung Mülheim-Süd sollte dieser Bereich entsprechend der Roadmap zunächst im Hochflursystem weitergeplant werden. Aufgrund des geringeren Platzbedarfs für die Rampen von Niederflurbahnsteigen wäre eine Umplanung nach Vorliegen der Machbarkeitsstudie weitgehend unproblematisch.

Inhalte der Studie sollen sein:

  • Betrieb einer möglichen neuen Stadtbahnverbindung von Flittard nach Porz über den Ottoplatz als Niederflurlinie. Dabei sind insbesondere die Verknüpfungshaltestellen Wiener Platz, KoelnMesse und Deutzer Freiheit  zu untersuchen. Im Bereich der Deutzer Freiheit soll eine mögliche oberirdische Führung über die Verbindungsstraße vom Bahnhof Deutz zur Siegburger Straße östlich der Rampe geprüft werden.
  • Betrieb einer möglichen Stadtbahnverbindung von Flittard nach Hürth über die Severinsbrücke als Hochflurlinie. Dabei ist insbesondere ein zusätzliches Gleis zwischen Severin- und Poststraße zu untersuchen.
  • Betrieb einer möglichen Stadtbahnverbindung von Porz nach Ostheim, Brück oder Neubrück als Niederflurlinie. Dabei ist insbesondere die Verknüpfungshaltestelle Deutzer Freiheit mit einer Verbindung des U-Bahn-Tunnels mit der Siegburger Straße zu untersuchen. Alternativ sollte eine oberirdische Linie über Ottoplatz mit Gleisdreieck Opladener Straße auch zur Justinianstraße und dann über die Tunnelrampe Deutz-Kalker Straße in den Kalker U-Bahn-Tunnel betrachtet werden.
  • Über die Ergebnisse der prioritären Betrachtung der ersten beiden Spiegelstriche soll der Rat und die Fachausschüsse vorab informiert werden.
  • Die Deckung erfolgt aus dem dafür im Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau vorgesehenen Budget.

 

Begründung:

Die neue Strecke über die Deutz-Mülheimer Straße nach Stammheim und Flittard ist Teil der Roadmap, mit der das Kölner Stadtbahnnetz ausgebaut wird. Bisher gibt es noch keine Festlegung, wie die Strecke ab Deutz verlaufen soll. Der weitere Streckenverlauf hat Auswirkungen auf den Betrieb der Linie als Nieder- oder Hochflurstrecke. Entsprechende Vorschläge zur Führung dieser Linie und zur Bewältigung bestehender „Nadelöhre“ soll die beantragte Machbarkeitsstudie erbringen.

Darüber hinaus fehlt seit Jahrzehnten eine direkte Straßenbahnverbindung von Porz/Poll zum Bahnhof Deutz und weiter im Rechtsrheinischen. Die Linie 7 hat bisher keinen Umsteigepunkt mit dem dortigen Schienenpersonenfernverkehr und dem Schienenpersonennahverkehr (RRX, RE, RB, S-Bahn und ICE). Aktuelle Entwicklungen fördern und fordern diese Straßenbahnverbindung.

Da bereits die Bezirksvertretungen Porz und Innenstadt eine solche Straßenbahnverbindung beschlossen haben und  bei der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Projekt Deutzer Hafen es deutliche Forderungen aus der Bürgerschaft gab, sollte die Planung und Umsetzung zeitnah in Angriff genommen werden

Folgende Punkte sind gesondert herauszuarbeiten:

  • Lösung der Barrierefreiheit der Haltestellen im Bereich der mit zu nutzenden öffentlichen Eisenbahnstrecke Köln-Mülheim – Leverkusen-Bayerwerk der CURRENTA vor dem Hintergrund, dass der dortige Güterverkehr auf Grund des größeren Lichtraumprofils Hochbahnsteige nicht zulässt,
  • Entlastung der Innenstadt durch Verkehre mit Quelle und Ziel im Rechtsrheinischen im Vorgriff auf die Gesamtnetzbetrachtung (AN0171/2019),
  • Erhalt der Möglichkeit der notwendigen Entlastung der Stadtbahnlinie 4 (3. Nahverkehrsplan, Abbildung 5-16) im Vorgriff auf die Gesamtnetzbetrachtung,
  • Eine Weiterführung der Stadtbahn von Flittard sollte in Abstimmung mit der Stadt Leverkusen zur Frage Niederflur / Hochflur geführt werden.
  • Aufwärtskompatibilität durch die Berücksichtigung der weiteren Baustufen des notwendigen rechtsrheinischen Netzausbaues, insbesondere der Strecke Mülheim – Porz über die Frankfurter Straße. Diese kann auf Grund des beim Bau der Mülheimer U-Bahn nicht mitgebauten Abzweigbauwerks in die Frankfurter Straße am Mülheimer Bahnhof nicht mehr zwingend dem Hochflurnetz zugeordnet werden, so dass ein Mülheimer Niederflurnetz mit den Ästen Porz/Deutz, Flittard und „Frankfurter Straße“ eine gesondert zu betrachtende Variante darstellt.

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