"Nach der Wahl: Moik und Gartenzwerge"

„…oder so“ – Die Kolumne von Maren Friedlaender

19.03.2016 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Das Schönste an Wahlen ist die Nachlese. Mein Favorit ist diesmal der Mannheimer SPD-Kandidat Stefan Fulst-Blei. Vom Wahlerfolg der AfD war der gar nicht überrascht. Ja, den hat er nicht nur vorausgesagt und nicht nur prognostiziert: Den hat er vorausprognostiziert, verkündete Fulst-Blei total stolz im ZDF. Solche Leute braucht das Land. Fulst-Blei for Kanzler, please. Probleme wird er nicht lösen, aber - ja klar: vorausprognostizieren.

Horst Seehofer sprachlos – schon deshalb hat sich die Wahlschlappe der CDU gelohnt. „Ich weiß nicht, worüber ich mich mehr wundern soll, über die Wahlergebnisse oder über die Erklärungsversuche“, stammelte Seehofer dann doch noch hervor.

Über den Kommentar von Bundestagsvize Peter Hintze darf man ein bisschen rätseln: „Es gibt einen Differenzpunkt und der wird sich verflüchtigen.“ Hintze ist Theologe - die verstehen solche Sätze. 

Julia Klöckner zur Frage nach Koalitionsmöglichkeiten: „Der Ball liegt im Tor von Frau Dreyer.“ Ja, wie ist er da nur reingekommen? Ach so, als ehemalige Chefredakteurin des Sommelier-Magazins muss man nichts von Fußball verstehen. Deswegen erkläre ich das der CDU-Spitzenfrau jetzt: Es ist Mist, wenn der Ball im eigenen Tor liegt – alles klar? Eigentlich Frau Klöckner, liegt er in Ihrem Tor. Eins zu null für Frau Dreyer.

CDU-Generalsekretär Peter Tauber macht das Beste aus der Niederlage seiner Partei: „Es ist ein total spannender Wahlabend“, freute er sich. Hey, wir gehen gerade unter, aber das ist super spannend.

Die Pläne der FDP in Baden-Württemberg sind mir entgangen. Das Magenta-Hemd von Spitzenkandidat Hans-Ulrich Rülke fesselte meine ganze Aufmerksamkeit. Klar nur: Rülke bekennt Farbe.

Was nun, Herr Gabriel? Fragte das ZDF. Erklärbär Siggi quasselte die Wahlschlappe einfach weg. So ein Erklärbär kann einfach alles erklären. Das Ende der Volkspartei SPD? Alles Quatsch! Man könne 30 Prozent haben, aber sich nur an eine Klientel richten und dann sei man trotzdem keine Volkspartei und man könne weniger haben und sich an alle richten… Da weiß der Erklärbär nicht mehr so richtig weiter. Ist ja auch egal, auf jeden Fall zeige das Ergebnis von Rheinland-Pfalz, dass die SPD sehr wohl eine Volkspartei sei. Manno, 36 Prozent der Wähler dieses megagroßen Bundeslandes entschieden sich für die SPD. Das sind? Wow, eine Millionen Menschen oder so. Da freut sich der Erklärbär. 

Was aus Sachsen-Anhalt wird, lesen wir im Programm der AfD: „Museen, Orchester und Theater sind in der Pflicht, einen positiven Bezug zur eigenen Heimat zu fördern.“ Krass, Musikantenstadl am laufenden Band. Die graben glatt den Karl Moik wieder aus. Und in den Museen zeigen sie Gartenzwerge. Unsere Zukunft: Moik und Gartenzwerge. Have fun! Sorry, Anglizismen soll man nicht verwenden, meint die AfD. Sing ich halt mit dem Moik: Servus, pfüat Gott und auf Wiedersehn, Germany, eh, Deutschland.

Übrigens, im Osten unserer Nation zeigt es sich wieder: Wenn man lange genug nach links marschiert, kommt man rechts wieder raus. Das kann ich jetzt schon vorausprognostizieren oder so...

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Maren Friedlaender

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