"Irrungen, Wirrungen"

„…oder so“ – Die Kolumne von Maren Friedlaender

16.09.2017 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Oktoberfest im September, Karneval im Sunnesching und das Weihnachtsgebäck liegt jetzt schon wieder in den Supermarktregalen. Ich bin verwirrt. Und nun bricht auch noch der Dirndlhype in Köln aus. Heißt das, ich kann das Kreuzchen auf dem Wahlzettel jetzt beim Seehofer-Horschtl machen, wenn ich dem Wahlleiter mein Holz vor der Hütten im feschen Dirndl präsentiere? Vielleicht wünscht sich das manch einer nördlich des Weißwurstäquators, wo doch die Merkel ihre Partei immer weiter über das Mittelfeld nach links schiebt. 

Und „Strauß würde AfD wählen“ plakatiert ein AfD-naher Verein in Bayern. Ja geht’s noch - Franz-Josef Strauß die AfD wählen? Wir können ihn ja nicht mehr fragen, aber Strauß und dieser Sauertopf Gauland? Ich glaub’s nicht. Man kann einiges über den alten CSU-Recken sagen, aber ein Kind von Traurigkeit war er sicher nicht. Eher noch hätte er mit dem Gysi beim Weißbier im Franziskaner was ausgekungelt. Und wenn ich mich an den Strauß richtig erinnere, wäre am Ende der Linke in einer Lederhose unterm Tisch aufgewacht und mit einem CSU-Parteibuch in der Tasche. Mei, wär das schee!

Und die Bundestagswahl, ist die überhaupt am 24. September? Auch nicht mehr, nicht? Viele haben ja schon gewählt – so mein Eindruck am Wahlstand. Wenn ich die Bürger am Samstag vorm Bayenthaler Rewe wie ein Mitschnacker unter den FDP-Schirm locke, dann rauschen die meisten kopfschüttelnd vorbei und brummeln: Hab schon gewählt. Wahlen also auch nicht mehr am Wahltag. Ich gehe aber am 24. September an die Wahlurne. Allein das Wort ist so schön – mit dieser ganz besonderen Note in Köln. In der Wahlurne ist hier ja schon manche Stimme begraben worden. Stichwort Rodenkirchen – Sie erinnern sich. 

Trotzdem – ich hab‘ ihn gern, diesen Urnengang. Ganz allein in der Kabine fälle ich mit zwei Kreuzchen mein Urteil über die letzten vier Jahre, stecke den Zettel in den Kasten in der Hoffnung, dass die nächsten vier besser werden. Lassen Sie sich das nicht entgehen. Richten Sie über die Merkel-Jahre mit der Groko im Tiefschlaf – über die SPD, die ja für alles nichts konnte und die CDU, die ja angeblich nicht konnte, wie sie wollte. So klingt es auf jeden Fall, wenn Schulz und Merkel in den Talkshows schwurbeln: Ich bin‘s nicht gewesen und ich war auch nicht dabei! Doch, ihr wart dabei! Zumindest das sollten Sie unseren Politikern mit Ihrem Kreuzchen entgegenschmettern oder so…

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Maren Friedlaender

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