Daniel: Schließung der Filiale völlig inakzeptabel

Post am Gottesweg in Zollstock vor dem Aus

18.02.2018 Pressemeldung Kölner Wochenspiegel

Karl-Heinz Daniel, Mitglied der Bezirksvertretung Rodenkirchen

Schon einmal stand die Post am Gottesweg in Zollstock vor dem Aus. 2010 wollte die Deutsche Post AG die Filiale schließen. Bürger sammelten Unterschriften dagegen. Vor allem ältere Bewohner des Viertels waren besorgt, weil sie ihre Geldgeschäfte nicht mehr hätten am Gottesweg tätigen können. Damals übernahm die Postbank die Filiale. Für viele Bürger blieb es daher „die gute, alte Post“, bei der man Briefmarken kaufen, Pakete aufgeben, Einschreiben losschicken und Geld abheben konnte, wenn man ein Konto bei der Postbank hatte. Die will die Filiale am 4. April schließen.

„Wie alle Banken beobachtet auch die Postbank, dass sich der Markt sowie das Verhalten unserer Kunden in Zeiten der Digitalisierung verändern. Zudem überprüfen wir kontinuierlich unser Filialnetz hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit und Optimierungsmöglichkeiten“, begründete Ralf Palm, Pressesprecher der Postbank, die Entscheidung. Kunden wird das überraschen, traf man doch regelmäßig auf lange Schlangen in der Filiale. „Die Post sorgt definitiv für Ersatz für Postdienstleistungen in der Nähe“, erläuterte Rainer Ernzer, Pressesprecher der Deutsche Post DHL Group. Einen Ersatzstandort hat sie am Zollstocksweg 2 gefunden. Das ist zwar nur rund 300 Meter von der Filiale am Gottesweg entfernt, aber bei Bürgern und Lokalpolitikern stößt die Entscheidung auf heftige Ablehnung. Denn dort wird es keine Finanzdienstleistungen geben.

Der Allgemeine Bürgerverein Zollstock kritisiert, dass bei vielen Kunden das Thema Geldabheben und Überweisungen im Vordergrund stehe und dass ältere Bewohner ihre Geldgeschäfte nicht gerne an Automaten tätigen. Auch die Erreichbarkeit der neuen Filiale sei nicht vergleichbar mit der am Gottesweg, da sie mehrere Hundert Meter von der KVB-Haltestelle entfernt sei. „Die Schließung der Filiale auf dem Gottesweg, um danach nur eine Geschäftsstelle ohne Postbank-Dienstleistungen im Zollstocksweg 2 der Bevölkerung anzubieten, ist aus Sicht der FDP unakzeptabel! Der Stadtteil Köln-Zollstock ist mit mehr als 20.000 Einwohnern eine Kleinstadt, die einen Post-Vollservice benötigt“, empörte sich Bezirksvertreter Karl-Heinz Daniel (FDP).

„Das ist nicht nur eine Katastrophe für die älteren Bürger in Zollstock, sondern auch für die Geschäfte auf dem Gottesweg und den angrenzenden Höninger Weg“, schimpfte Bezirksvertreter Torsten Ilg (Freie Wähler). Er hat bereits einen Antrag für die nächste Sitzung der Lokalpolitiker am 19. Februar eingereicht, der auf den Erhalt der jetzigen Filiale abzielt.

„Die Tatsache, dass die Postfiliale geschlossen werden soll, sorgt mit Recht für Unmut und Unruhe. Wir Seniorenvertreter haben mehrheitlich beschlossen, diese Angelegenheit auf unserer nächsten Sitzung zu erörtern“, erklärte Gerhard Haider, Sprecher der Rodenkichener Seniorenvertreter.

„Wir bedauern das natürlich außerordentlich. Wir halten das für kein gutes Zeichen für den Einzelhandel auf dem Gottesweg und dem Höninger Weg. Wir unterstützen auch die Unterschriftenaktion, machen uns aber wenig Hoffnung, dass man politisch hier etwas erreichen kann“, meinte Sabine Müller (Grüne). Im Veedel hat sich ein Initiativkreis „Rettet die Zollstocker Postfiliale“ gegründet unter Federführung von Christiane Köhler, ebenfalls Seniorenvertreterin. Der Kreis hat einen Offenen Brief an die Deutsche Post, Oberbürgermeisterin Reker und die Bezirksvertretung verfasst und eine Unterschriftenaktion gestartet.

In verschiedenen Zollstocker Läden werden die Unterschriftenlisten ausliegen, unter anderem auf dem Höninger Weg bei Lotto-Toto Kluth, Zigarren Schmitz, Haus Rüger, Buchhandlung Weyer, dem Rewe in den Arkaden und dem Zollstocker Hof auf der Vorgebirgstraße.

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Ehrenvorsitzender des Stadtbezirksverbandes Rodenkirchen

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