"Egal, woran Sie glauben?"

„…oder so“ – die Kolumne von Maren Friedlaender

22.12.2018 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Gerade noch rechtzeitig vor Heiligabend erreicht uns die Meldung: Das Weihnachtslied „O du fröhliche“ ist womöglich älter, als bislang angenommen. Wie die Kirchenzeitung „Glaube und Heimat“ herausfand, stammt es offenbar aus dem Jahr 1815. Bislang war man vom Jahr 1816 ausgegangen. Das muss man sich mal vorstellen, ein ganzes Jahr länger, als wir dachten, wird das schöne Lied schon gesungen. 

Interessant, aber vielleicht ist eh bald Schluss mit „O du fröhliche“. Es dämmert einem, wenn man die Weihnachtskarte der CDU-Politikerin Annette Widmann-Mauz liest: „Egal woran Sie glauben, wir wünschen Ihnen eine besinnliche Zeit und einen guten Start ins neue Jahr.“ Das Wort Weihnachten kommt in ihrer Grußkarte nicht vor. „Egal, woran Sie glauben“. Alles egal? Mir ist egal, woran Frau Widmann-Mauz glaubt, aber ich frage mich, warum sie Mitglied einer Partei ist, die das große „C“ im Namen trägt. Zur Erinnerung: „C“ steht für „Christlich“. 

Frau Widmann-Mauz ist übrigens Integrationsbeauftragte als Staatsministerin im Kanzleramt. – Ach ja, singen wir in diesem Jahr doch noch einmal inbrünstig, bevor die Allesegaler zuschlagen: „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ist verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!“ 

Da ein paar ruhige Feiertage ins Haus stehen, könnte man anlässlich der Erinnerung an Christi Geburt auch ein wenig nachdenken über die Abtreibungsdebatte in unserem Land in den letzten Wochen. Ich möchte jetzt nicht bitter werden, aber sollten Sie in den besinnlichen Tagen ein wenig Zeit haben, empfehle ich die Lektüre von Jan Fleischhauers Kolumne in Spiegel online.

Ich wünsche Ihnen eine frohe und gesegnete Weihnacht. Denn selbst wenn einige von uns nur einmal im Jahr in die Kirche gehen, um „O du fröhliche“ zu singen, tun sie das – je nachdem – seit 20, 40 oder 60 Jahren. Diese emotionale Erfahrung bewahren wir im kollektiven Gedächtnis. Selbst wenn man, wie ich, aus der katholischen Kirche ausgetreten ist, bleibt die christliche Prägung. Und das ist gut so.
 

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Maren Friedlaender

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