Schöner heiraten in Köln

Antrag der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

07.12.2023 Beschlüsse der Ratsgremien FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

In Köln heiraten jährlich 6000 Personen. Die Termine im Rathaus werden im 20 Minutentakt vergeben. Am Wochenende finden häufig mehr als 50 Trauungen statt. Das bedeutet nicht nur für die Brautpaare Stress, sondern auch für die Standesbeamtinnen und Standesbeamten und alle städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Hochzeitsgesellschaften. Neben Organisationstalent und konsequentem Zeitmanagement ist auch immer wieder Empathie und Zugewandtheit gefragt.

Angesichts dieser Herausforderungen bittet der Rat der Stadt Köln die Verwaltung zu prüfen, inwieweit durch folgende Maßnahmen sowohl ein besserer Service für die Brautpaare als auch Verbesserungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielt werden können.

 

Beschluss:

- Einrichtung eines weiteren Trauortes im Historischen Rathaus

Viele Brautpaare möchten gerne im Historischen Rathaus getraut werden. Das sorgt gerade freitags und samstags für großen Andrang und Hektik. Mit der Einrichtung eines dritten Trauzimmers im Historischen Rathaus neben denen im Spanischen Bau (z.B. Muschel- oder Weißer Saal), das zumindest zeitweise genutzt werden könnte, ließe sich die Situation für Hochzeitsgesellschaften und Standesbeamtinnen und Standesbeamten entspannen.

 

- Anzahl der Gäste und Dauer der Trauung erhöhen

Mit dem immer häufigeren Wegfall der kirchlichen Trauung besteht bei vielen Brautpaaren der Wunsch, im Rahmen der standesamtlichen Trauung vor einem größeren Gästekreis das Eheversprechen abzugeben. Dieses ist bisher nur bei Trauungen außerhalb der beiden Gebäude des Rathauses möglich. Im Rathaus hingegen ist die Gästezahl auf 30 Personen begrenzt. Mit der oben geforderten Einrichtung eines neuen Trauortes im Historischen Rathaus soll die Möglichkeit geschaffen werden, gegen eine Gebühr, auch mehr Gäste für länger als 20 Minuten einzuladen.

 

- Eigener Empfangsbereich für Hochzeitsgesellschaften im Historischen Rathaus

An Tagen, an denen viele Trauungen im Historischen Rathaus stattfinden, kommt es immer wieder zu Gedränge. Schlechtes Wetter und zeitgleiche Veranstaltungen in der Piazetta verschärfen diese Situation. In einem vom Publikumsverkehr getrennten Empfangsbereich könnten die Hochzeitsgesellschaften angemessen empfangen werden, warten und an die jeweiligen Trauorte verwiesen werden. In dem Empfangsbereich könnten auch Gäste mit Einschränkungen Unterstützung erhalten, damit sie die Trauzimmer besser erreichen können. Hier bietet sich der ehemalige Ratskeller an, der entsprechend hergerichtet werden soll.

 

- Live Übertragung von Hochzeiten anbieten

Bisher besteht für Brautpaare die Möglichkeit, die Hochzeit über das eigene Smartphone zu streamen. Mit dem Angebot, Hochzeiten live zu übertragen, besteht auch für Gäste aus dem Ausland oder kranke Menschen die Möglichkeit, an einer Hochzeit teilzunehmen. Die Kölner Partnerstadt Esch-sur-Alzette hält hier ein entsprechendes Angebot vor. Dieses Angebot garantiert auch eine gute technische Qualität, die über selbstgestreamten Handyaufnahmen liegt. Die Stadt Köln sollte diesen Service z.B. in Zusammenarbeit mit einem Dienstleister - ebenfalls anbieten. Im Hinblick auf Fotografien erfolgt dieses ja bereits.

 

- Service für Trauorte in besonderem Ambiente ausbauen

Bisher besteht die Möglichkeit, dass donnerstags am Nachmittag sowie freitags und samstags auch außerhalb des Rathauses getraut werden kann. Trotz der damit verbundenen höheren Gebühren, erfreuen sich diese Trauorte großer Beliebtheit, da hier die Trauungen persönlicher gestaltet werden können. Im Interesse der Brautpaare müssen daher mehr Trautermine an diesen Orten angeboten werden sowie ggf. die Zahl der Trauorte in besonderem Ambiente ausgebaut werden.

 

- Finanzielle Vergütung statt Freizeitausgleich für Trauungen am Wochenende

Standesbeamtinnen und Standesbeamte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderer Bereiche der Verwaltung führen auch am Wochenende Trauungen durch. Diese geleisteten Überstunden werden durch Freizeit ausgeglichen. Durch den Freizeitausgleich fehlen die Personen dann aber innerhalb der regulären Arbeitszeit während der Woche. Durch eine Auszahlung der geleisteten Überstunden würde dem vorgebeugt und den Betroffenen ein zusätzlicher Anreiz geboten.

 

Begründung:

Eine standesamtliche Trauung ist für die meisten Menschen mehr als ein reiner Verwaltungsakt. Der Tag und alle damit verbunden Erlebnisse bleiben im Leben der Brautleute im besonderen Gedächtnis. Das gilt auch für Ablauf und Organisation der standesamtlichen Trauung, quasi dem Auftritt der Stadt Köln. Bleibt dieser Auftritt in positiver Erinnerung, steigert dies auch das Image der Stadt.

Gerade in Zeiten, in denen viele Menschen der Kirche den Rücken kehren, kommt der standesamtlichen Trauung höhere Bedeutung zu. Früher war für viele die Kirche der Ort, wo vor Familie und Freundeskreis das Eheversprechen abgegeben wurde. Der Wunsch nach mehr Individualität bei der standesamtlichen Trauung nimmt zu und muss im Interesse einer bürger- und dienstleistungsorientierten Verwaltung Rechnung getragen werden.

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Katja Hoyer

Katja Hoyer

Sozialpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion

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