Interimseinrichtung für Stadtmuseum 70% teurer
Deutsch: Unseriöse Kostenplanung und intransparente Kommunikation
27.01.2022 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Gestern hat die Verwaltung nach über einem Jahr als Tischvorlage eine Antwort auf unsere Anfrage zur Kostenentwicklung der Herrichtung des Hauses Sauer für das Interim des Kölnischen Stadtmuseums gegeben. Nach mehreren Antwortversuchen, die wenig aussagekräftig waren, gibt es jetzt endlich einen transparenten Vergleich des Kostenplans von 2018 mit den Ist-Zahlen. Die ursprüngliche Schätzung ist von 3,4 Mio. auf 5,8 Mio. gestiegen. Lorenz Deutsch MdL, kulturpolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion, erklärt dazu:
„An Kostensteigerungen von Bauprojekten sind wir ja leider schon gewöhnt. Es erstaunt aber dann doch, wenn man liest, welche Gründe dafür verantwortlich sind. So gehen von der Gesamtsteigerung von 2,4 Mio. allein 900.000 Euro auf die Position Büroeinrichtung. Ein Posten, der nicht gesteigert ist, sondern gänzlich neu. Offensichtlich hatte man diese Position und auch andere gar nicht in der Kostenplanung erfasst.
Rückblickend muss man den Kostenplan, der dem Rat 2018 vorgelegt wurde, wohl unseriös nennen. Wesentliche Kostenblöcke wurden nicht erfasst. Die Mehrkosten haben also nichts mit Preissteigerungen zu tun, sie sind Ergebnis mangelhafter Vorbereitung und Kommunikation. Das Mindeste wäre gewesen, dass die Verwaltung einen Beschluss zur Kostenfortschreibung vorlegt. Stattdessen musste ich über ein Jahr nachbohren und unklare Antworten zurückweisen. Die intransparente Kommunikation scheint ganz bewusst gewählt worden zu sein. Das schafft kein Vertrauen für noch größere Vorgaben wie die Historische Mitte!“