Tücks beim größten Rollstuhl-Rugby-Turnier der Welt
17. Bernd-Best-Turnier in Höhenhaus
16.04.2015 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Ein bisschen schwer ist es ja schon, mit alten Gewohnheiten zu brechen. Viele Jahre fand das Bernd-Beste-Turnier und die Finals in der Gesamtschule Holweide statt. Die letzten Finalspiele wurden in Höhenhaus ausgetragen. Dies tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch. Auch in diesem Jahr traf sich die internationale Elite zum größten Rollstuhlrugby-Turnier der Welt in Köln. Mittlerweile zum siebzehnten Mal besuchten Spieler aus ganz Europa die Domstadt.
Beim Rollstuhlrugby jagen die Aktiven in einem actionsreichen Sport mit krachenden Rollstuhlkontakten nach Toren. Die kanadischen Sportler nannten ihr Spiel zunächst „Murderball“. Die Amerikaner nennen es „Quad Rugby“. Ende der 80er Jahre wurde der Sport außerhalb der Vereinigten Staaten offiziell in Rollstuhlrugby umbenannt. Es ist eine Mischung aus Rugby, Volleyball und Schach. Von Kanada aus sprang der Sport schnell in die USA über. Über England erreichte er dann Deutschland und erfreut sich hierzulande einer großen Beliebtheit.
44 Mannschaften aus ganz Europa zeigten auf dem Bernd-Best-Turnier außergewöhnliche sportliche Leistungen. Über 600 Menschen waren auf und neben dem Spielfeld aktiv. Schon seit mehreren Jahren besucht Torsten Tücks, Mitglied der Bezirksvertretung Mülheim, dieses sportliche Highlight. Zum diesjährigen Turnierverlauf erklärt Tücks:
„Wie in jedem Jahr ist die Bernd-Best-Turnier für mich persönlich ein sportliches Highlight! Der Behindertensport früherer Jahre war im Wesentlichen darauf ausgerichtet, Bewegung und Sport als Kompensationsmechanismus für eine mehr oder minder erfolgreiche Teilnahme am alltäglichen Leben zu betrachten.
Dieser Blickwinkel hat sich heute doch gewaltig geändert. Nicht selten werden von behinderten Sportlerinnen und Sportlern heute Leistungen - und zwar nicht nur sportliche - erbracht, die nicht nur gleichwertig sind, sondern oftmals sogar besser und qualitativ höherwertig als die von nicht behinderten.
Dies ist möglich, weil sich auch im Behindertensport die Aus- und Fortbildung der Trainerinnen und Trainer, aber auch die gesamte Infrastruktur und das Trainingsumfeld inklusive der physiotherapeutischen Rahmenbedingungen in den letzten Jahren deutlich verbessert haben. Köln und die hier tätigen Vereine können aber zu Recht für sich in Anspruch nehmen, eine gewisse Vorreiterrolle übernommen zu haben.
Ein großes Dankeschön möchte ich allen Mitwirkenden und Sponsoren, ohne deren Hilfe es uns nicht gelungen wäre, dieses großartige Turnier in dieser Form auszurichten, aussprechen. Ich freue mich bereits jetzt auf das Bernd-Best-Turnier 2016.“